Kunst und Kontext im Stadtlabor Berlin-Moabit

Nadin Rechke
2013

Ausstellung
29. November – 7. Dezember 2013

Die Geste des Suchens, Videoinstallation von Nadin Reschke
mit Materialien aus dem Super 8-Archiv von Johanna Brosien
und den Sprecher_innen:
Sefacan Alagöz, Fatme Ali Khan, Rascha El-Daoud, Sara El-Hassan, Ciwan Eksik,
Celina Kinnigkeit, Rebecca Miriuta, Ana-Maria Stancioiu und Beqir Vrajolli

Die bei Kurt-Kurt erstmals präsentierte Videoarbeit Die Geste des Suchens entstand aus einer Zusammenarbeit der Künstlerin Nadin Reschke mit Johanna Brosien. Gemeinsam mit der 81-jährigen Moabiterin, die in den 80-er Jahren ihr Leben mit einer Super-8 Kamera gefilmt hat, entstand die Idee, dieses private Film-Archiv miteinander durchzugehen. Geleitet wurden die Künstlerin und die Moabiterin dabei von einer offenen Suche ohne konkretes Ziel. Mit dieser Geste des Suchens haben sie das Filmmaterial, das seit über 30 Jahren nicht angeschaut wurde und im untersten Schrankwandfach verstaut war, befragt. Es bot eine Reise in die Vergangenheit: Blicke über die Mauer in den Osten Berlins, ausgelassenes Tanzen bei einer Familienfeier, Ausschnitte einer Weltreise. Bilder, die Ausgangspunkt eines intensiven Dialogs mit der Vergangenheit und der Frage nach einer möglichen Aktualisierung werden sollten. Einzelne Filmfragmente wurden von Nadin Reschke mit mehreren Brechungen neu zusammengesetzt und die tonlosen Filmspuren mit Text versehen, der von jugendlichen Sprecher_innen gelesen wird. Die so entstandene 16-minütige Videoarbeit verschränkt verschiedene Zeitebenen collagenartig ineinander und führt den Dialog zwischen Johanna Brosien und der Künstlerin fort.