Kunst und Kontext im Stadtlabor Berlin-Moabit

Sharon Paz, Rafael Ibarra
2023

30. März – 30. April 2023
Teil 1 der Projektreihe: Reisen in der Stadt

Sharon Paz
If you look out of the window, what do you see?

Sharon Paz‘ neue Video-Installation nimmt den Betrachter mit auf eine Reise zwischen physischem Zuhause und digitalem Raum. In diesem ist unsere Aufmerksamkeitsspanne eher kurz und wir werden ständig mit Informationen überflutet. Die Künstlerin lässt diese Welt der Bildschirmabhängigkeit und des Konsums zu einem realen Raum werden. Ihre Videoarbeit ist eine Collage aus Bildschirmaufnahmen, Realitätsmomenten und Augmented Reality, die von KI-generierten Texten und Bildern begleitet wird. Der Dialog zwischen der KI und dem Menschen schafft eine Umgebung, die sowohl vertraut als auch verzerrt ist. Die Bilder sind nie gleich; dieselbe Frage erneut gestellt, erhält jedes Mal eine andere Antwort. Wem glauben wir, wenn wir zwischen Wahrheit und Lüge stehen?

Sharon Paz erwarb einen MFA am Hunter College in New York City. Sie wurde in Israel geboren und lebt und arbeitet heute in Berlin. Paz präsentiert ihre Werke international in zahlreichen Ausstellungen und Kunstinstitutionen, unter anderem im Weserburg Museum für moderne Kunst in Bremen, im Smack Mellon in New York City sowie im Herzlyia Museum of Art und im Petach-Tikva Museum of Art in Israel. In der Vergangenheit wurde ihre Arbeit vom Senat für Kulturelle Angelegenheiten und dem Hauptstadtkulturfonds Berlin sowie vom Goethe-Institut unterstützt. Ihre Videoarbeiten sind Teil der Sammlung Video-Forum des Neuen Berliner Kunstvereins und des Israel Museums, Jerusalem.

Rafalel Ibara:
A journey inward (Eine Reise nach Innen)

Die performative Skulptur ist Teil der künstlerischen Reise von Rafael Ibarra auf der Suche nach intensiven körperlichen Erfahrungen. Der Drang, das Sein im Hier und Jetzt zu fühlen, ist ein Versuch, Verbindungen zu schaffen. Ein Versuch, jenseits von Worten zu fühlen, dass der jetzige Moment alles ist, was wir haben. In einer Welt von Unverbindlichkeit und digitaler Entfremdung erscheint das physische Sein die einzige Möglichkeit zu sein, Gewissheit zu erlangen. A journey inward zeigt Möglichkeiten auf, Gefühlen einen eigenen Körper zu geben.

Der rituelle Charakter der Performance soll auf das Unterbewusstsein einwirken und eine Katharsis ermöglichen. Gefühle und Überzeugungen, die wir „wie einen schweren Stein“ mit uns herumtragen, werden verkörpert. Rafael Ibarra glaubt, dass es manchmal notwendig ist, negativen Gefühlen zu begegnen und sich ihnen zu stellen, um sich danach von ihnen zu verabschieden.

Rafael Ibarra, 1986 in Mexiko Stadt geboren, begann seine künstlerische Bildung im Jahr 2000 unter der Leitung des Malers Saúl Villa Walls. Im Jahr 2010 zog Ibarra nach Berlin, wo er 2010-2016 an der Universität der Künste bei Gregor Schneider und als Gast bei Olafur Eliasson studierte. Ibarras Werk wurde 2014 in der Neuen Nationalgalerie, 2016 im Kunsthaus Dahlem, 2017 im Museum Hamburger Bahnhof und 2020 im El Eco Museum (Mexiko Stadt) ausgestellt.  2017 erhielt Rafael Ibarra den Meisterschülerpreis des Präsidenten der UDK und ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds.

Die Projektreihe Reisen in der Stadt wird gefördert durch die Stiftung Kunstfonds und NEUSTART KULTUR.