Kunst und Kontext im Stadtlabor Berlin-Moabit

Heute zwischen Gestern und Morgen (Projektreihe)
2019

Bruno Nagel
8. – 29. August 2019, Teil 1 der Ausstellungsreihe

Nasan Tur
7. – 29. September 2019, Teil 3 der Ausstellungsreihe

Seraphina Lenz
7. – 23. November 2019, Teil 3 der Ausstellungsreihe

Mit der Ausstellungsreihe Heute zwischen Gestern und Morgen (Gedichttitel von Kurt Tucholsky erschienen in „Die Weltbühne“, 31.05.1932) wollen wir Kurt Tucholsky mit seiner kritisch-konstruktiven Haltung im Dialog mit zeitgenössischen Künstlerinnen ins Zentrum stellen. Nach dreizehn Jahren orts-, situations-, kontextbezogenen Projekten und Ausstellungen im Projektraum Kurt-Kurt (siehe www.kurt-kurt.de, www.sanspapiers.de) im Geburtshaus von Kurt Tucholsky werden die eingeladenen Künstlerinnen sich mit ihren Arbeiten diesmal direkt auf den Menschen Kurt Tucholsky, sein Werk und sein politisches Handeln beziehen.

Kurt Tucholsky war ein äußerst sorgfältiger und aufmerksamer Beobachter der sich politisch verfärbenden Zeit seines kurzen Lebens. Er war auf der Jagd nach den Bruchstellen einer changierenden, sich entziehenden Gegenwart, die unverkennbar in die falsche Richtung steuerte. In seinen kürzeren und längeren Texten, aber auch in seinem lyrischen Werk zeigte und zeigt er uns genauso Bilder von den kleinen, aber tiefen Abgründen wie von den komplexen und großen Zusammenhängen. Und er ist heute damit wieder aktueller denn je.

Kurt Tucholsky hat poetisch literarische Instrumente geschaffen, die heute von drei Künstler*innen zu installativen und performativen Bildern umgesetzt werden, die uns motivieren und Kraft geben, eine Sprache zu finden, die uns weiterbringt. Kunst kann so Motor und Initiator einer kritischen, aber immer konstruktiven Auseinandersetzung sein, angefangen im Geburtshaus von Kurt Tucholsky und fortgesetzt bis zum globalen Dorf und den digitalen Wolken.

Die drei eingeladenen Künstler*innen Seraphina Lenz, Bruno Nagel und Nasan Tur werden Texte von Tucholsky und auch sein Leben und Handeln unter den aktuellen Vorzeichen der Gegenwart künstlerisch neu apostrophieren und inszenieren. Sie werden in den drei Ausstellungsprojekten sichtbar/lesbar/spürbar präsentieren, dass das Heimweh nach der Zukunft seinen Ursprung in der veränderbaren Gegenwart hat, für die wir die Verantwortung tragen, so dass sie die Vergangenheit nicht doppeln wird.

Die Ausstellungsreihe wurde gefördert durch die Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst.